Silvester - Lebenskreis Zentrum Heidrun Hammerschmid

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31. Dezember 2020
SILVESTER


«Morgen schlagen wir die erste leere Seite
eines Buches mit 366 Seiten auf.
Machen wir ein gutes Buch daraus!»
Verfasser Unbekannt







Dankbarkeit ist ein Schlüssel zu Glück!
Ich möchte all den lieben Menschen DANKE sagen,
die mich durch dieses Jahr begleitet haben.
Die mit mir gelacht haben, sich mit mir gefreut haben.
Ich wünsche jedem einen Menschen an seiner Seite,
die das Leben noch schöner machen.
Möge das nächste Jahr mit Liebe, Mitgefühl, Freude
Gesundheit und Dankbarkeit erfüllt sein!
Das Glück im Augenblick

„Alles Gute zum neuen Jahr“, sagte das Kind zu dem alten Mann, der neben der Bäckerei auf der Bank saß. „Und viel Glück.“
Es sagte dies zu jedem, den es heute traf, denn es war Silvester und es  wollte höflich sein. Wer höflich ist, erfreut die Menschen, hatte die  Großmutter es gelehrt. Und eine Freude bereiten, machte Freude. War es  denn nicht schön, ein Jahr damit zu beenden, dass man sich freute?
Das mit der Höflichkeit übte das Kind noch. Dies war nämlich keine  einfache Sache und nur wenige Menschen schienen es gelernt zu haben.  Oder sie hatten es vergessen. Sehr glücklich sahen sie nämlich nicht aus  an diesem Silvestertag. Sie waren auch nicht sehr höflich und es sah  aus, als hätten sie ihre Freude vergessen. Oder verloren. Die wenigsten  hörten dem Kind zu, noch weniger antworteten ihm.
„Glück?“, fragte nun auch der alte Mann, der auf der Bank saß und fror.  Er war der einzige, der antwortete. „Was ist Glück? Und warum soll ich  es gerade heute haben?“
„Weil es der letzte Tag in diesem Jahr ist“, antwortete das Kind.
Der Mann nickte. „Das Alte ist zu alt, das Junge noch zu jung“, murmelte er. „Und wir sitzen zwischendrin.“
„Stimmt.“ Das Kind nickte. „So hat das meine Mama heute beim Frühstück auch gesagt. Ich habe es aber nicht verstanden.“
„Es ist ganz einfach.“ Der Alte lächelte nun. „Schließe für einen Moment  die Augen und fühle! Wie geht es dir damit? Denke nur an diesen  Augenblick! Nicht an gestern, nicht an morgen, nicht an vorhin und nicht  an nachher.“
Das Kind überlegte und fühlte. „Ganz gut geht es mir damit“, antwortete  es dann. „Nein, gut. Es geht mir in diesem Augenblick gut.“
„Dann wäre dies für diesen Moment so etwas wie Glück?“
Das Kind nickte. „Mit dir reden und über das Glück nachzudenken, fühlt sich gerade sehr gut an.“
Der alte Mann nickte. „Das Glück verbirgt sich oft im Jetzt. Es fühlt  sich wenig wohl im Gestern und vom Morgen will es gerade noch nichts  wissen.“
Darüber musste das Kind nachdenken. „Und wenn man diesen Moment mit ins  neue Jahr nimmt“, sagte es dann, „wird das Glück auch dort zu finden  sein. Denn nach jedem Augenblick kommt ein neuer und wieder ein neuer  und wieder einer. Ist ganz einfach, Stimmt’s?“
„Stimmt. Das Leben besteht aus Augenblicken, und jeder von ihnen ist  anders. Manchmal sehr viel anders, meist ein klitzekleines Bisschen nur.  Vergiss das nicht, besonders in Momenten, in denen du dich besonders  glücklich oder unglücklich fühlst. Es macht es leichter.“
Das Kind nickte. So hatte es die Sache mit dem Glück 🍀 noch nicht betrachtet.“
„Es klingt einfach“, sagte es und schloss die Augen, um den Moment zu  fühlen. Als es sie wieder öffnete, war der alte Mann verschwunden, als  hätte er sich in Luft aufgelöst. Oder als wäre er nie da gewesen.
© Elke Bräunling
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